Abschlussbericht des Jugendleiters:

Abschlussbericht des Jugendleiters:

sutterMeine Zeit als Jugendleiter beim FC Uhldingen ist zu Ende. Zeit eine Bilanz zu ziehen und in die Zukunft zu blicken.
Die Jugendleitung eines Fussballvereines mit einer so großen Jugendabteilung bringt vielfältige Herausforderungen. Bei Amtsantritt war mir diese Tatsache sehr wohl bekannt. Schließlich war ich seit 2009 Mitglied der Jugendleitung und stellvertretender Jugendleiter. Ich habe mich also keineswegs leichtfertig auf diese Aufgabe eingelassen. So richtig bewusst wird es aber einem erst, wenn man mitten in der Aufgabe steckt. Man ist Ansprechpartner für den Verband, den Verein, die Trainer, die Spieler und die Eltern. Man steht in ständiger Kommunikation mit allen Beteiligten. Ca. 3000 empfangene Mails und ca. 1800 geschriebene Mails in zwei Jahren sprechen eine deutliche Sprache. Dazu kommen noch unzählige Telefonate und zahlreiche sonstige Termine wie Verbandssitzungen, Sitzungen des Vereins und der Jugendabteilung, dazu kommen noch Jugendturniere und Festveranstaltungen. Ca.250 Menschen verlassen sich auf dich, Verantwortliche, Trainer und Betreuer. Das ist viel Verantwortung und klingt nach einem 400.-Euro Job, ist aber nur die Jugendleitung des FCU.
Außerdem stellt die heutige Zeit vielfältige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Eine davon, die die Vereine zunehmend belasten, ist der demografische Wandel. Es fällt zunehmend schwerer komplette Jugend-Mannschaften in eine Saison zu schicken.
Dafür gibt es aber auch zahlreiche andere Gründe. Einer dieser Gründe ist sicherlich unsere Zeit mit ihren vielfältigen Freizeit/Möglichkeiten für die Kinder/Jugendlichen. Der FC Uhldingen ist in den vergangenen Jahren den Weg der verstärkten Integration gegangen. Zahlreiche Preise des DFB und des Südbadischen Fussballverbandes belegen dies. Sogar der SC Freiburg hat ein seinem Stadionblatt einen großen Bericht über den FC Uhldingen und seine Verdienste um die Integration verfasst. Umso härter traf uns die Neugründung eines Nachbarvereines. Trotz vieler Versprechungen verloren wir zahlreiche Fussballspieler, die ihre gesamte Fussballjugend beim FC Uhldingen verbracht hatten. Wir haben in der Vergangenheit sicherlich auch von der Integration als Verein profitiert und es wäre falsch die Schuld jetzt bei den Anderen zu suchen. Man darf aber offen darüber nachdenken, ob die Jugendleitung/Verein aus der Entwicklung die falschen Schlüsse gezogen hat.
Fakt ist, die Jugendabteilung kostet den Verein sehr viel Geld und Einsatz. Wir müssen uns mit Recht von unseren Mitgliedern fragen lassen, warum wir so viel Geld für die Ausbildung von so vielen Jugend-Spielern ausgeben, wenn am Ende der Jugend so wenige Spieler den Weg zu den FCU Aktiven finden.
Meiner Meinung nach könnte die Lösung darin liegen, neben der Integration, wieder verstärkt auf die Identifikation mit dem Verein zu setzen. Das heißt den Verein wieder attraktiver zu gestalten, sowohl sportlich durch Qualifikation in höhere Ligen, als auch durch gesteigerte Aktivitäten rund um den Verein. Das bedeutet aber auch wieder mehr Arbeit, für immer weniger Menschen, die bereit sind mitzuarbeiten. Das ist kein einfacher Weg. Es bedeutet auch den Einsatz von viel Geld. Geld, das in diesem Maße nicht vorhanden ist. Die vergangenen Jahre waren von einer misslichen finanziellen Lage geprägt. Über uns hing zudem der Neubau des Sportplatzes und die damit einhergehenden weiteren finanziellen Belastungen für den Verein. Dem trug die neue Vorstandschaft Rechnung und führte neben zahlreichen Aktionen, auch umfassende Sparmaßnahmen durch. Der FCU Jugendabteilung gelang in den letzten beiden Jahre die Gratwanderung zwischen fußballgerechtem Training und dem nahezu vollständigem Verzicht auf Neuanschaffungen beim Material. In Zeiten, in denen unsere Nachbarvereine Jugendtrainer bezahlen, sind alle unsere Jugendtrainer, einige davon mit Trainer-Ausbildung, rein ehrenamtlich auf dem Sportplatz unterwegs. Darauf können wir sehr stolz sein und uns bei allen Trainern bedanken. Mit der Ausrichtung unserer Hallenturnieren und dem Jugendturnier im Sommer trägt die FCU Jugend, ebenfalls zur wieder positiven Bilanz des Vereins bei. Außerdem haben bei allen Aktionen und Festen des Gesamtvereins, die Jugendlichen zum erfolgreichen Gelingen beigetragen. Der Verein bedankt sich bei der Jugend jedes Jahr mit einem Zuschuss bei der Trainingsanzug-Aktion, bei der unsere Jugendspieler Trainingsanzüge preisgünstig beziehen können. Mein ganz besonderer Dank gilt hier auch unserem Ausstatter der Firma Teamsport Grünvogel.
Aktuell sind beim FC Uhldingen, wenn man die Bambinis mit einbezieht, zwölf Jugendmannschaften aktiv. Das hört sich für den Moment gar nicht so schlecht an. Aber viele dieser zwölf Mannschaften sind personell an der absoluten Grenze. Es bedarf teilweise viel Organisation um am Wochenende eine Mannschaft auf das Feld zu schicken. Mein Versuch, Anfang der neuen Saison das personelle Problem bei der B-Jugend, mit Hilfe einer Spielgemeinschaft mit dem TUS Meersburg zu lösen, verlief wenig erfolgreich. Am Ende standen beide Vereine mit weniger Spieler als vorher da und es gelang nur unter größter Mühe den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Gegenseitige Schuldzuweisungen sind hier überflüssig und hat es auch nicht gegeben. Tatsache ist, dass wir unter schlechten Voraussetzungen und nicht mit letzter Konsequenz in diese Spielgemeinschaft gegangen sind. Hier trage ich sicherlich eine Mitschuld und würde heute einiges anders machen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sich die Zusammenarbeit mit dem TuS Meersburg auf Jugendbasis, in der Zukunft als wichtig und richtig erweisen wird.
Ich habe das Amt des Jugendleiters vor zwei Jahren nur unter der Bedingung angenommen, dass ich Jugendtrainer bleiben kann. Das war mir damals sehr wichtig. Heute weiß ich, dass das ein großer Fehler war. Ich konnte nie Zeit und Aufwand beider Ämter ganz unter einen Hut bringen. Und eine Jugendabteilung, wie die des FC Uhldingen, verdient einen Jugendleiter, der mit ganzer Energie die Abteilung führt.
Die persönlichen Highlights in meiner Zeit in der Jugendleitung waren immer die Weihnachts-Kinobesuche mit unseren Jüngsten und natürlich die Pfingsturniere in Spanien. Der positive Umgang mit Fußball begeisterten Menschen.
Am Ende bleibt für mich persönlich, mich nochmals bei Allen beteiligten zu bedanken, für die Hilfe und die Geduld, die mir entgegengebracht wurde. Es tut mir leid, dass ich nicht alle Erwartungen erfüllen konnte. Ich kann aber mit Sicherheit behaupten, dass ich immer mit gutem Vorsatz gehandelt habe. Der neuen Jugendleitung wünsche ich alles Gute und ein gutes Händchen bei ihren Entscheidungen. Die nächsten Jahre werden mit Sicherheit richtungsweisend für den FC Uhldingen sein.
„Vielen Dank für die schöne Zeit, FC Uhldingen“
Ralph Sutter

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